Ob sich alle Bayern-Bosse auf dieses Wiedersehen so richtig freuen?

Am Mittwoch (21 Uhr/DAZN) steigt das Halbfinal-Rückspiel der Champions League bei Real Madrid. Im Hinspiel trennten sich beide Teams mit 2:2. BILD erfuhr: Die Münchner Chefs werden wohl im VIP-Bereich des Santiago Bernabéu wieder auf Oliver Kahn (54) treffen.

Es wäre Kahns erstes Bayern-Spiel live im Stadion nach dem Rauswurf im Mai 2023.

Kahn-Comeback bei Bayern!

Überraschend: Der Ex-Boss wurde nicht vom Rekordmeister eingeladen. Kahn wird voraussichtlich auf Einladung von Real im Stadion sein.

Der Zoff um sein überraschendes Aus am letzten Spieltag der vergangenen Saison scheint noch nicht mit allen aktuellen Bossen geklärt! Mit Präsident Herbert Hainer (69) gab es eine Aussprache. Aber auch mit seinem Nachfolger Jan-Christian Dreesen (56) hatte Kahn Zoff. Auch beim Aufeinandertreffen mit Klub-Patron Uli Hoeneß (72) könnte es knistern.

Der Ehrenpräsident hatte die Berufung Kahns zum Vorstands-Chef (Juli 2021 bis Mai 2023) im Nachhinein als „großen Fehler“ bezeichnet: „Als ich erkannt habe, dass der das nicht kann, habe ich das mit Karl-Heinz Rummenigge zusammen geändert.“

Zudem schoss Hoeneß immer wieder öffentlich gegen Kahns angeblich zu lasche Arbeitseinstellung, zum Beispiel im „BR“: „Oliver Kahn hat kürzlich in einem Interview gesagt: 'Ein CEO muss nicht 24 Stunden am Tag arbeiten.’ Darauf habe ich geantwortet: 'Aber zwölf sollten es schon sein…’“

Kahn konterte in BILD: „Der FC Bayern und ich hatten im Sommer vereinbart, dass wir dieses Kapitel freundschaftlich schließen wollen und ich auch in Zukunft gerne Teil der FC Bayern Familie bleibe. Dazu stehe ich weiterhin. Die aktuellen Äußerungen von Uli Hoeneß tragen zu einem respektvollen Miteinander nicht unbedingt bei.“

Trotz seiner Entlassung im Mai 2023 verfolgt Kahn immer noch die Spiele seines Ex-Klubs. So sagte er zuletzt in SPORT BILD: „Ich bin immer noch Fan des FC Bayern, das wird auch so bleiben. Ich verfolge nicht mehr das Tagesgeschäft, beschäftige mich mit anderen Themen und bin viel unterwegs. Wenn es sich ergibt, schaue ich die Spiele natürlich.“

Sein erster Stadion-Auftritt seit seiner Bayern-Entlassung im Mai 2023 wird der Halbfinal-Kracher übrigens nicht. Ende August letzten Jahres schaute der „Titan“ bei seinem Jugendklub Karlsruhe vorbei. Er sah ein 2:0 gegen Braunschweig. Für den KSC hatte Kahn von 1975 bis 1994 gespielt, war anschließend zu den Bayern gewechselt.

Auf Instagram postete er damals einen Schnapsschuss aus dem Wildpark-Stadion, schrieb dazu: „Endlich wieder einmal in der Heimat. Gratulation an den Karlsruher SC, ein verdienter Sieg + tolle Stimmung im neuen Stadion.“

Ob er sich auch aus dem Santiago Bernabéu zu Wort melden wird?

Trennung mit Ansage!

Union Berlin feuert Trainer Nenad Bjelica (52) am Montagnachmittag mit sofortiger Wirkung. Klub-Boss Dirk Zingler (59) zieht nach dem desolaten 3:4 gegen Bochum samt Abrutschen auf Rang 15 die Reißleine.

Auf einer Vereinsveranstaltung sagt Zingler über die Trennung: „Es war nicht so geplant und nicht so gewollt. Es ist nicht einwandfrei, weil jeder Trainerwechsel immer eine Niederlage des Klubs ist.“

Wie im Fall von Bjelica! Der tritt sein Amt Ende November 2023 als Nachfolger von Erfolgstrainer Urs Fischer (58) an, sagt selbstbewusst: „Ich kann genauso erfolgreich sein wie mein Vorgänger.“ Für den Ex-Profi (u.a. Kaiserslautern) geht mit der Rückkehr in die Bundesliga ein Lebenstraum in Erfüllung, erstmals trainiert er einen Klub aus den Top-5-Ligen Europas.

Nenad Bjelica stabilsiert Union Berlin zunächst

Der kroatische Fußballlehrer schafft es schnell, Ergebnisse zu erzielen. Das 3:1 in seinem ersten Heimspiel gegen Gladbach ist der erste Dreier nach zehn Liga-Spielen ohne Sieg. Bjelica setzt auf Spieler wie Benedict Hollerbach (22), die unter Fischer nicht zum Zug kommen – und die liefern.

Doch es folgt Bjelicas schlimmer Aussetzer: Beim Spiel in München (0:1) greift der emotionale Trainer Bayerns Leroy Sané (28) zweimal ins Gesicht, wird vom DFB drei Spiele gesperrt – und steht bei Union kurz vor dem Rauswurf.

Spätestens damit verliert Disziplinfanatiker Bjelica viel Rückhalt im Team. Dazu kommen zwischenmenschliche Spannungen mit dem Trainer der alten Schule. Teile des Teams sind mit der taktischen Vorbereitung und Trainingsinhalten unzufrieden. Dass Bjelica nur dosiert auf Videoanalysen setzt, verwundert intern ebenfalls.

Allerdings: Bjelica monierte wiederholt, dass ihm bundesligataugliche Stürmer fehlen. Damit ist er auch ein Opfer der verfehlten Kaderplanung von Manager Oliver Ruhnert (52). Mit nur 29 Toren haben die Eisernen die zweitschwächste Offensive der Bundesliga.

Am Ende hält aber der Trainer den Kopf hin. Das zerrüttete Verhältnis mündete in sechs sieglosen Spielen und dem Offenbarungseid gegen den VfL – und schließlich im Rauswurf von Bjelica nach 162 Tagen.