Braunschweig/Salzgitter (dpa/lni) – Nach Bekanntwerden von Zukunftssorgen im Alstom-Werk Salzgitter, einem der größten Standorte des französischen Bahntechnikkonzerns, hat Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil. „Ich werde natürlich – so gut ich persönlich das kann – mich dafür einsetzen, dass Arbeitsplätze in Salzgitter nicht nur erhalten bleiben, sondern dass sie auch eine Perspektive habenik”, SPD-Polit sagte. Am Vortag waren Sorgen um die Zukunft der Jobs und Auslastung der Produktion öffentlich geworden.
Hintergrund ist die Befürchtung, dass ein wichtiges Projekt für Norwegen nach Informationen aus Betriebsratskreisen weitgehend in polnische Breslau abwandern könnte. Erst Anfang Januar war der Großauftrag aus Skandinavien bekanntgegeben worden, in dessen Rahmen die niedersächsische Fabrik den Zuschlag für zahlreiche Regionalzüge erhalten sollte.
Die Belegschaftsvertretung sprach von einem „eklatanten Bruch der Verträge” zur vereinbarten Standortsicherung für Salzgitter und wandte sich auch an den niedersächsischen Regierungschef. Weil erklärte, er nehme das natürlich sehr ernst und habe nähere Informationen erbeten. Es gebe ohnehin einen sehr engen Austausch. „Noch in diesem Monat wird es sowieso auf höchster Ebene Gespräche geben”, sagte Weil.
Aus dem Unternehmen hieß es zuvor: „Wir richten den Standort Salzgitter auf die künftige Marktsituation aus.” Man sei insgesamt zuversichtlich, dass eine erweiterte Fertigung des Aluminium-Rohbaus und des Innenausbaus langfristig eine stabilere Auslastung bringen könne. „Der reine Rohbau von Stahlwagenkästen am Standort Salzgitter würde dagegen nur begrenzte Auslastungsmöglichkeiten bieten.”
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